Die Luft war ziemlich raus beim Derby der Fußball-Gruppenliga am Sonntagnachmittag im Lampertheimer Sportzentrum Ost. Rein sportlich ging es um nicht mehr viel, höchstens die Ehre. Der TV Lampertheim war seit dem 3:3 am Donnerstagabend beim FC Fürth gerettet, und der FSV Riedrode steht schon seit Wochen als Absteiger fest. So war bei sommerlichen Temperaturen wohl auch nicht mehr als ein lauer Sommerkick zu erwarten. „Es gab viele Ballverluste auf beiden Seiten, beide Mannschaften leisteten sich zahlreiche Konzentrationsfehler“, sagte Riedrodes Trainer Duro Bozanovic. Die Lampertheimer seien dabei ein bisschen „so unterwegs“ gewesen wie seine eigenen Jungs ein ums andere Mal in dieser Saison, befand Bozanovic. Will heißen: viele Chancen – wenig Ertrag. Beim FSV war das diesmal anders. Die Gäste kamen gleich mit ihrer ersten Möglichkeit zum Torerfolg. Und dieses 1:0 verteidigten die Riedroder dann bis zum Schlusspfiff. Der Treffer selbst war durchaus sehenswert: Amer Gara Hassan bekam den Ball im Strafraum, überlupfte noch seinen Gegenspieler, bevor er den Ball aus der Drehung im TVL-Kasten unterbrachte. „Ein sehr schöner Abschluss“, zollte Bozanovic seinem Angreifer Respekt. Dem TVL fiel ansonsten nicht mehr viel ein, so dass die Riedroder den knappen Vorsprung über die Zeit bringen konnten.

TV Lampertheim: Schweizer; Oßwald, H. Wegerle, Ghawas, M. Wegerle, Huseinovic, Salzmann, Frerking, Rodovsky, Haser, Hensel.

FSV Riedrode: Mohr; C. Theodorou, Zillig, Tadijan, Kohl, Moos, Mert (65. P. Bozanovic), Gara Hassan (82. Fechtig), von Dungen, Kress, Santangelo (65. Gräf).

Quelle: Lampertheimer Zeitung, 22.05.2017

Qara Hassans Traumtor entscheidet

Im Derby gegen den FSV Riedrode wollte der TV Lampertheim die allerletzten Zweifel am Klassenerhalt in der Fußball-Gruppenliga Darmstadt beseitigen. Doch daraus wurde nichts: Mit 0:1 (0:1) verlor der Aufsteiger das Heimspiel gegen den FSV Riedrode. Gleichzeitig gewann der Tabellen-13. TSV Lengfeld mit 2:1 bei der TSG Messel.

Einen Spieltag vor Rundenende sieht es freilich immer noch mehr als gut aus für den TVL, der mit 42 Punkten den rettenden zwölften Platz belegt. Die Spargelstädter müssten am kommenden Sonntag beim neuen Spitzenreiter Germania Ober-Roden verlieren. Gleichzeitig braucht Lengfeld einen Dreier in Riedrode – und muss so ganz nebenher 27 Tore gutmachen.

Die Tatsache aber, dass diese theoretische Möglichkeit noch besteht, nannte TVL-Spielertrainer Christian Hofsäß „ärgerlich und unnötig“. „Wir wollten unsere Heimserie beibehalten und ungeschlagen in die Sommerpause gehen“, meinte Lampertheims Coach – und machte die schwache Chancenverwertung als ausschlaggebend aus: „Wir hatten vier, fünf sehr gute Möglichkeiten. Wenn man diese nicht nutzt, darf man sich nicht beschweren, wenn man als Verlierer vom Platz geht.“ Direkt nach dem Schlusspfiff lief der Mannheimer zur FSV-Mannschaft, um fair zu gratulieren: „Natürlich hat es der Gegner auch sehr gut gemacht. Wir hatten mehr Ballbesitz, hätten aber noch eine Stunde spielen können und nicht getroffen.“

Auf der Gegenseite durfte die Elf von Duro Bozanovic ihren zweiten Sieg in Folge bejubeln – in der Vorwoche hatte die Bahnhofs-Elf den SV Münster mit 3:1 besiegt. Auch der Trainer des FSV, der seit Mitte April als Absteiger feststeht, gab sich fair. „Das war sicher ein glücklicher Sieg für uns. Lampertheim hatte heute einen Tag, von denen wir in dieser Saison auch schon einige hatten. An solchen Tagen will der Ball einfach nicht ins Tor“, sagte Bozanovic. „Für uns ist es mit Blick auf die neue Runde wichtig, dass wir uns mit einem guten Gefühl in die Sommerpause verabschieden.“

Die erste Chance vor 160 Zuschauern im Sportzentrum Ost gehörte René Salzmann. FSV-Abwehrmann Bastian Zillig kam dem TVL-Stürmer jedoch zuvor (13.). Nach einer Kombination über Tobias Haser und Timo Rodovsky zielte Lampertheims Mathis Frerking haarscharf am Tor vorbei (20.). Quasi im Gegenzug fiel der Siegtreffer: Der starke Zillig schickte Marc Kress auf rechts mit einem langen Ball auf die Reise. Kress spielte weiter zu Amer qara Hassan, der das Kunstleder artistisch über einen Gegenspieler hob und volley abzog – das 1:0 (21.). Der freistehende TVL-Angreifer Jasko Huseinovic setzte nach einem Zuspiel von Wegerle das vermeintlich sichere 1:1 neben das Tor (36.).

In der zweiten Hälfte erhöhte Lampertheim die Schlagzahl. Eine Doppelchance von Philipp Hensel (gehalten) und Salzmann (daneben) blieb in Minute 55 genauso ungenutzt wie Hasers gefährliche Eckballhereingabe (65.). Nach einer Schubserei mit einem Lampertheimer sah Riedrodes Maxi von Dungen Gelb-Rot (73.).

Packend blieb es bis zum Schluss: Ein Hensel-Freistoß flog knapp über das Tor von FSV-Keeper Nicolas Mohr (76.), der sich kurz darauf gegen Huseinovic behauptete (77.). TVL-Torwart Dominique Schweizer zeichnete sich bei Schüssen von Joker Petro Bozanovic (78.) und Kress (84.) aus. In der Nachspielzeit setzten die TVL-Anhänger nach einem Salzmann-Schuss schon zum Jubeln an, doch Zillig lenkte den Ball an die Latte (90.+1).

Quelle: Südhessen Morgen, 22.05.2017