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Ärger über WhatsApp-Absagen

Dass die modernen Kommunikationswege eine gewisse Unverbindlichkeit mit sich zu bringen scheinen, davon können immer mehr Amateurvereine ein trauriges Lied singen. Einmal ganz kurz über WhatsApp geschrieben – schon ist man für das Training entschuldigt und muss sich nicht die Blöße eines Anrufs geben. Beim Fußball-Gruppenligisten TV Lampertheim hat diese unpersönliche Art ihren vorläufigen Tiefpunkt erreicht.

Gleich zwei Spieler, mit denen TVL-Spielertrainer Christian Hofsäß fest für die kommende Saison geplant hatte, meldeten sich über besagten Kurznachrichtendienst ab. „Christian Knecht hat uns zwei Tage vor der Abmeldefrist über WhatsApp mitgeteilt, dass er bei der SG Riedrode bleibt. Mirco Wegerle hat uns kurz vor Beginn der Vorbereitung am 2. Juli geschrieben, dass er zur SG Riedrode wechselt, nachdem er uns schon im Winter mündlich für die neue Runde zugesagt hatte“, erklärt der Spielertrainer.

Christopher Steinhauer hielt es laut Hofsäß gar nicht erst für nötig, sich persönlich abzumelden. „Erst als wir ihn angesprochen haben, hat er uns gesagt, dass er zum SC Käfertal wechselt“, sagt der 36-Jährige – und merkt ernüchtert an: „Ich halte es für sehr bedenklich, wie sich Spieler in der heutigen Zeit verhalten. Das kenne ich so aus meiner Zeit nicht. Wenn ich früher einem Verein zugesagt habe, blieb es dabei – egal ob ein besseres Angebot kam. Diese Vorfälle haben unsere komplette Kaderplanung über den Haufen geworfen.“ Eine Lösung für dieses Problem sieht er nicht: „Im Amateurbereich ist es üblich, dass man Gespräche führt, als Verein seine Ziele benennt und sich mit dem Spieler einigt oder nicht. Ein Schriftstück hätte juristisch überhaupt keine Wirkung, und Amateurverträge sind zu kostspielig.“

Dass Torwart Knecht kurzfristig seine Pläne änderte, trifft die Turner doppelt hart. Zum einen handelt es sich bei Knecht um ein Eigengewächs – zum anderen startet der TVL am Sonntag (15 Uhr) im Heimspiel gegen Sportfreunde Heppenheim ohne etatmäßigen Schlussmann in die neue Spielzeit. Peter Hecher, der einzige verbliebene Keeper der ersten Mannschaft, verletzte sich in der Vorbereitung am Meniskus und wurde am Mittwoch operiert. Er dürfte wochenlang ausfallen. „Ich suche händeringend nach einem weiteren Torhüter“, betont Hofsäß.

Start mit 16 Feldspielern

Aber auch die Weggänge von Steinhauer und Wegerle stellen die Spargelstädter vor Probleme. Beide gehörten bisher zum erweiterten Stammaufgebot – und trugen als Teil eines soliden Mannschaftsgefüges dazu bei, dass der Aufsteiger aus dem Ried im Vorjahr als Zwölfter letztlich wenig mit dem Abstieg zu tun hatte.

Hinzu kommt: Anders als in tieferen Ligen ist es in der Gruppenliga praktisch unmöglich, nach Ablauf der Abmeldefrist noch Feldspieler zu finden, die das Niveau für die siebthöchste Spielklasse mitbringen. „Die Spieler, die ich hinterher kontaktiert habe, wollten ihr Wort bei ihren Vereinen nicht brechen – so, wie es auch sein sollte.“

Der TV Lampertheim geht jetzt mit 16 Feldspielern und einem Torwart in die neue Runde – wobei Hofsäß „nur bei Not am Mann“ auf dem Platz stehen will. Das könnte öfter passieren, als dem Trainer lieb ist. „Die Vorbereitung ist gar nicht gut verlaufen“, hält der Mannheimer fest. Neben den Querelen um Knecht, Steinhauer und Wegerle musste Lampertheims Übungsleiter einige urlaubs- und arbeitsbedingten Ausfälle auffangen. Bei der 2:11-Niederlage gegen Verbandsligist FC Alsbach vor zwei Wochen standen nur sieben Erstmannschaftsspieler zur Verfügung – nur der Ersatz von fünf Akteuren aus dem 1b-Team verhinderte eine Absage.

Überhaupt gingen alle fünf Testspiele verloren. Ein Signal für Jahr zwei nach dem Wiederaufstieg? Hofsäß stapelt lieber ganz tief. „Wir haben Qualität, davon bin ich überzeugt. Wir können uns aber keine zwei, drei Langzeitausfälle mehr leisten. Diese Runde wird deutlich schwerer, es sind gute Aufsteiger dabei. Sollten wir die Klasse halten, wäre das schon ein großes Wunder.“

Quelle: Südhessen Morgen, 03.08.2017

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