Eines haben die letzten beiden Ligaspiele in der Fußball-Gruppenliga Darmstadt ganz deutlich gezeigt: Die Mannschaft des TV Lampertheim hat sich noch längst nicht aufgegeben. Gegen die SG Sandbach holte das Team des neuen Trainers Thorsten Kreuzer nach einem 0:2-Rückstand noch ein 2:2. Beim SV Münster am vergangenen Wochenende fuhr das Ligaschlusslicht das gleiche Ergebnis ein, wobei den Turnern in der Nachspielzeit das 2:2 glückte. Der Punkt gegen die Spitzenmannschaft Münster tut natürlich gut. Kreuzer weiß aber auch, dass der Zähler wertlos ist, wenn seine Mannschaft am Sonntag um 15 Uhr im heimischen Sportzentrum Ost gegen den VfL Michelstadt nicht nachlegt.

Erfolgserlebnis am Sonntag eigentlich unabdingbar

ehn sieglose Spiele in Serie haben noch lange nicht zur Folge, dass die Lampertheimer kampflos die Waffen strecken müssten. Der Rückstand auf die Sportfreunde Heppenheim, die auf dem ersten Nichtabstiegsplatz rangieren, beträgt nur fünf Zähler. Und auch Michelstadt liegt mit elf Punkten auf dem Konto nicht außer Reichweite. Aber ein Erfolgserlebnis an diesem Wochenende ist für die Lampertheimer eigentlich unabdingbar. „Die Moral ist gut. Der Punkt in Münster ist aber nur etwas wert, wenn wir jetzt einen Sieg einfahren“, sagt Kreuzer.

In den vergangenen Wochen hat sich beim TVL nach dem Rücktritt von Christian Hofsäß schon ein bisschen was zum Guten gewandelt. „Die Trainingsbeteiligung hat sich verdoppelt“, berichtet Kreuzer. Mit zehn Mann lassen sich zwar nach wie vor nicht wirklich nachhaltig neue Spielformen einstudieren, aber immerhin ist ein geregelter Trainingsbetrieb möglich. Die Rückstände lassen sich bis zum Winter zweifelsohne nur schwer aufholen. „Man merkt in den Spielen immer wieder, dass die Mannschaft nicht 100-prozentig fit ist“, so Kreuzer.

So wollte der neue Coach gerne in einem 4-4-2 agieren lassen. Das Experiment missglückte aber, schnell kehrte Kreuzer in das gewohnte und bewährte 3-5-2-System zurück. „Da fühlt sich die Mannschaft einfach wohler“, erklärt Kreuzer.

Mit Spielen bei den Meisterschaftsanwärtern Unter-Abtsteinach und Fehlheim vor der Brust ist ein dreifacher Punktgewinn gegen Michelstadt fast Pflicht. Beim 4:1-Pokalsieg bei C-Ligist SG Hüttenfeld zeigten die Turner, dass sie das Toreschießen nicht verlernt haben. „Wir müssen auch in der Liga mal in Führung gehen“, wünscht sich Kreuzer. Dann, ist sich der neue Trainer sicher, platzt auch endlich der Knoten.

Quelle: Lampertheimer Zeitung, 20.10.2017

Für den TV Lampertheim zählt nur der Sieg

Zwei Punkte aus seinen zwei ersten Partien sind für Thorsten Kreuzer, den neuen Cheftrainer des TV Lampertheim, „ein guter Anfang“, wie er sagt – mehr aber auch nicht. Vor dem Heimspiel gegen den VfL Michelstadt am Sonntag (15 Uhr) macht der 40-Jährige klar, dass für ihn nur ein Sieg zählt – und das in einer Vehemenz, die lange vor der Kabinenansprache beim Fußball-Gruppenligisten ankommen dürfte.

„Das ist ein Muss-Spiel, für uns zählt nur ein Sieg. Wenn wir in der Tabelle hochrutschen wollen, müssen wir gegen Michelstadt was holen. Ein Punkt ist mir zu wenig, zumal wir nächste Woche mit Tabellenführer Unter-Abtsteinach und dem Dritten Fehlheim auf zwei Top-Gegner treffen. Aber auch da ist nicht gesagt, dass wir leer ausgehen“, holt Kreuzer aus. Die Trainingsbeteiligung am Dienstag stimmt den Mannheimer zuversichtlich. „Wir waren endlich einmal zweistellig, was bei unserem dünnen Kader viel wert ist. Alle haben gut mitgemacht, wir konnten ein paar Sachen trainieren, die wir am Sonntag auch anwenden wollen.“

Gute Trainingsbeteiligung

Tatsächlich will eine zweistellige Trainingsbeteiligung angesichts des 18-Mann-Kaders der Turner (Kreuzer: „Wir sind zu dünn besetzt“) etwas heißen. Kreuzers Vorgänger Christian Hofsäß musste unter der Woche oft mit sechs bis acht Mann auskommen. Kreuzer stand bei seiner ersten Einheit als Cheftrainer mit einer Handvoll Feldspielern und einem Torwart auf dem Platz. „Wenn wir unsere konditionellen Probleme aufholen, glaube ich, dass wir eine starke Mannschaft haben“, ist der TVL-Trainer überzeugt. Viele Ausfälle sind freilich auch begründet: Der reaktivierte Matthias Legleiter, der nach der vergangenen Saison kürzer treten wollte, konnte laut Kreuzer wegen seines Studiums zuletzt nur zweimal mittrainieren. Stammtorwart Peter Hecher fällt nach seiner Knie-Operation im Sommer weiter aus, Offensivmann Gökhan Bostan verletzte sich im Pokalspiel gegen die SG Hüttenfeld (4:1) vor acht Tagen – sein Einsatz ist fraglich. Sicher ausfallen werden Timo Rodovsky und wohl auch Philipp Hensel.

Mit fünf Punkten aus elf Spielen steht der TVL auf dem letzten Tabellenplatz – zu Sportfreunde Heppenheim auf dem rettenden zwölften Platz fehlen aber nur fünf Zähler. Noch einen Punkt mehr hat der Elfte Michelstadt auf dem Konto. Der Vorjahresfünfte ist mit dem krankheitsbedingten Rücktritt von Trainer Nikola Stefanovski und dem Weggang von Top-Torjäger Stefan Stefanovski (32 Treffer) Qualität verloren gegangen – mit elf Toren stellt der VfL die schwächste Offensive der Liga. Mit Erfolgen in Heppenheim (1:0) und gegen den Vorletzten FC Fürth (2:1) konnte Michelstadt sein Punktekonto zuletzt jedoch ausbauen.

Quelle: Südhessen Morgen, 20.10.2017