Seit Freitagmittag steht der Abstieg des TV Lampertheim aus der Fußball-Gruppenliga Darmstadt fest. Bitterer hätte der Abschied kaum ausfallen können: Nachdem die Spargelstädter das für gestern vorgesehene Gastspiel bei Rot-Weiß Walldorf absagen mussten, stehen dem TVL drei Nichtantritte zu Punktspielen zu Buche. Die erste Mannschaft der Turner scheidet somit umgehend aus dem Spielbetrieb aus und wird als fester sportlicher Absteiger in die Kreisoberliga gewertet. Für ein zweites Jahr in der siebthöchsten Spielklasse war der TVL vor allem personell nicht gerüstet: die Lampertheimer waren mit 16 Feldspielern und nur einem einsatzfähigen Torwart in die Saison gestartet.

Drei Neuzugängen während der Runde standen sechs Abgänge in der Winterpause gegenüber. Dazu kamen verletzungs- und berufsbedingte Ausfälle. „Wir werden wieder verstärkt auf die Jugend setzen. Ohne Nachwuchs wird die Situation nicht zu bewältigen sein“, meint TVL-Sportausschussmitglied Stefan Gudowius. Mit Maximilian Busch und Niklas Ender, die beim TVL Hallen-Cup im Januar für Furore gesorgt hatten, stehen zwei Talente aus der A-Jugend der JSG Lampertheim/Hüttenfeld in den Startlöchern.

In die Pläne für den sportlichen Neubeginn mischt sich aber auch Kritik – etwa von Michael Sobota. Für den Klassenleiter der Gruppenliga kommt das Ausscheiden der Lampertheimer nicht völlig überraschend. „In der vergangenen Saison war der TV Lampertheim ähnlich dünn aufgestellt wie jetzt. Die Klasse hat die Mannschaft nur wegen des direkten Vergleichs mit dem punktgleichen TSV Lengfeld gehalten, der gesund ist und sich jetzt umso mehr ärgern wird“, holt Sobota aus.

Auf die Frage, ob ein Rückzug vor Rundenbeginn zur Debatte stand, erwiderte Gudowius: „Was hätten wir denn machen sollen? Im Sommer haben uns Spieler zwei Tage vor Beginn der Vorbereitung abgesagt.“ Unter anderem hatte Christian Knecht dem TVL zwei Tage vor der Abmeldefrist Ende Juni mitgeteilt, dass er bei der SG Riedrode bleibt. Christopher Steinhauer (ging zum SC Käfertal) meldete sich erst ab, als die Verantwortlichen bei ihm nachhörten (wir berichteten).

Dem Gang in die Kreisoberliga Bergstraße kann Gudowius, der schon die ersten Gespräche für die neue Runde führt, auch Positives abgewinnen: „Es wird viele Derbys geben. Darauf freuen wir uns.“